Szenario 4

​Aus einer Idee entsteht ein Mockup.

Das Material

​Eine typische Situation: Beim Experimentieren entsteht ein kurzes Musikstück, das sich eventuell als Jingle oder Trailermusik eignen könnte. Die Musik ist noch nicht richtig ausgearbeitet, man könnte sie in diesem Zustand auch nicht anspielen. Nun soll sie schnell und unkompliziert zu einem Mockup ausgearbeitet werden.

Ein erster Versuch mit NotePerformer ergibt bereits einige brauchbare musikalische Details. Diese werden nun Schritt für Schritt in den Notentext eingearbeitet und anschließend mit passenden Sounds verknüpft.

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In diesem Szenario sollte die verwendete Soundbibliothek in der Lage sein, die Technique- und Expression-Texte des Notationsprogramms in Keyswitches zu übersetzen. Wenn möglich sollten dynamische Übergänge aktiviert sein (VelXF).

Die Rohfassung:

Notationsprogramm: Sibelius Ultimate
Soundquelle: NotePerformer

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Die musikalische Ausarbeitung

Im nächsten Schritt erhält der noch „rohe“ Notentext Schritt für Schritt musikalische Bezeichnungen für Artikulationen, Phrasierungen, Dynamikwechsel und Klangwechsel (Technique Text).

Hinweis: ​Die musikalische Gestaltung kann je nach Geschmack sehr unterschiedlich ausfallen. In diesem Fall wurden zu Demonstrationszwecken möglichst viele Änderungen vorgenommen, um den Klang abwechslungsreich zu gestalten.

Die Bildergalerie zeigt, wie jeweils nach dem „reinen Notentext“ musikalische Spielweisen wie Staccato, Tenuto, Akzente oder Bindebögen, dann dynamische Veränderungen und schließlich klangliche Veränderungen (Articulations) in unterschiedlichen Farben hinzugefügt wurden.

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Wie wurde das Beispiel hier ausgeführt? 
Notationssoftware: Sibelius Ultimate 
SYNCHRON-ized Woodwinds (von VSL)

Musikalische Spielweise
Jeder Musiker würde auch einen blanken Notentext „für sich“ musikalisch interpretieren. Dabei ist die gewählte Spielweise (z.B. Staccato, Tenuto usw.) nicht unbedingt vom tatsächlich notierten Notenwert abhängig. Man kann z.B. eine Viertelnote über ihre gesamte zeitliche Länge „halten“ (Tenuto) oder auch kürzer spielen (z.B. Portato oder Staccato). Das ist immer eine Frage des persönlichen Geschmacks. Auch wenn die hier gewählten Spielweisen recht konsequent durch das ganze Stück durchgehalten wurden, könnte man die Musik auch " komplett anders " interpretieren. 

Dynamik
Zu Demonstrationszwecken wurde hier bewusst mit häufigen Wechseln gearbeitet, was sich auch positiv auf den Klangcharakter auswirkt.

Technique Text
Der Begriff „Artikulation“ wird in diesem Zusammenhang gelegentlich in unterschiedlichen Zusammenhängen verwendet: „Musikalische Artikulation“ bezeichnet einerseits die Art und Weise, wie ein einzelner Ton auf einem Instrument oder mit der Stimme gestaltet wird oder wie mehrere Töne miteinander verbunden werden. Andererseits bezeichnet „Artikulation“ heute auch die verschiedenen Spielweisen (Samples) virtueller Instrumente, die in einer Klangbibliothek enthalten sind. Die Technique Texte, die hier (in blauer Farbe) über den Noten erscheinen, stammen aus dem Vienna Symphonic Library Sound Set, passend zu den SYNCHRON-ized Woodwinds. Die Notationssoftware Sibelius übersetzt musikalische Artikulationen (z.B. staccato), dynamische Angaben (z.B. fp, crescendo) und Hinweise zur Spielweise (stacc. rep., portato) in entsprechende MIDI-Controller. 

​Wie bereits in den vorhergehenden Szenarien beschrieben, kann Technique Text in einigen Notationsprogrammen „unsichtbar“ gemacht werden, was sich positiv auf die Übersichtlichkeit der Partitur auswirkt.

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​​Je mehr menschliche Kriterien in eine Partitur einfließen, desto realistischer wird der Klangeindruck. Für ein aussagekräftiges Mockup reichen jedoch die hier verwendeten musikalischen Mittel aus.​

Zusammenfassung

Mit relativ geringem Aufwand lässt sich ein aussagekräftiges Mockup erstellen. Die Zusammenarbeit zwischen Notationssoftware und Soundbibliothek basiert auf einer funktionierenden Übersetzung der Technique- und Expression-Texte. Je nach vorhandener ​Soundbibliothek unterscheiden sich die jeweiligen Technique- und Expression-Texte. Mit Hilfe von „unsichtbarem“ Text kann die Partitur bereits in diesem Stadium für den Export in Einzelstimmen verwendet werden.

zum Szenario #5